Langenhennersdorfer Steinbrücke die erste ihrer Art?

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Langenhennersdorfer Steinbrücke die erste ihrer Art?

#143

Beitragvon beitrag@gottleubatalbahn.de » 24.12.2006 - 07:58

Beitrag von beitrag@gottleubatalbahn.de »

Nach einem Hinweis von Jens Herbach könnte es sein, dass die 1880 erbauten Steinbrücken die ersten ihrer Art gewesen sind.
Grund für diese Annahme ist ein Artikel in der Zeitschrift "Beton- und Stahlbeton 101" Heft 4/2006. Im Artikel "Massive Brücken
in Mitteldeutschland" wird die Langenhennersdorfer Steinbrücke als erste Brücke bezeichnet, die mit Steingelenken von
Claus Koepcke ausgestattet
worden war. Über diese Steingelenke weiß ich leider nur, dass die Übergange vom Steinbogen
zum Pfeiler als "halb-kugelartige" Gelenke ausgebildet wurden.

Der Artikel lässt die südlich vom Bf Langenhennersdorf gelegene Steinbogenbrücke in neuem Licht erscheinen.
Blieb sie nach dem Hochwasser von 1927 trotz Ersatzbau "Stahlkastenbrücke" bis heute bewusst stehen, weil sie die "erste" ihrer Art gewesen ist?
Wird damit die Brücke zu einem Technischen Denkmal?


Gefundene Links
  • Langenhennersdorfer Steinbogenbrücke: (1)
  • Claus Koepcke: (1), (2), (3)
  • Artikel aus Beton- und Stahlbeton 101: (1)
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#159

Beitragvon beitrag@gottleubatalbahn.de » 23.01.2007 - 06:51

Beitrag von beitrag@gottleubatalbahn.de »

Herr Tasche (Mitautor des Artikels "Massive Brücken in Mitteldeutschland") antwortete mir auf meine Fragen zum Artikel:
Herr Tasche hat geschrieben:Die betreffende Brücke ist die flussaufwärts gelegene Brücke neben der Stahlfachwerkbrücke. Die Erstmaligkeit ist der Literatur entnommen (siehe Schmidt, Hartwig (Hrsg.): Zur Geschichte des Stahlbetonbaus- Die Anfänge in Deutschland 1850-1910. Beton- und Stahlbetonbau Spezial, Berlin, Ernst&Sohn, 1999, Seite 64f.)

Kerngedanke ist, durch die Einführung von Gelenken zwängungsarme statisch bestimmmte Bogentragwerke zu konstruieren, so dass zum Beispiel bei Setzungen eines Pfeilers keine Zusatzbeanspruchungen im Bogen entstehen. In der Praxis konnten sich die Steingelenke jedoch nicht durchsetzen, da eine Verdrehbarkeit der Lagersteine aufgrund der starken Reibung stark herabgesetzt wurde und sich der hohe Aufwand nicht lohnte.

Bedeutend war, dass eine neue Idee verwirklicht worden ist, auch wenn sie sich nicht durchsetzen konnte.

Ich hoffe Ihnen weitergeholfen zu haben. Es wäre mir eine Freude, wenn Sie mit Ihren Aktivitäten zu einem Erhalt der alten Brücken beitragen könnten. Ein Radweg entlang der Gottleuba auf der alten Trasse wäre doch ideal und sehr reizvoll.


Vielen Dank für Ihre Antwort!
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