Rückfahrt nach Pirna (2)

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Rückfahrt nach Pirna (2)

#309

Beitragvon beitrag@gottleubatalbahn.de » 06.07.2014 - 18:07

Beitrag von beitrag@gottleubatalbahn.de »

Wie romantisch doch eine Zugfahrt auf dieser Strecke manchmal war. Wenn man Richtung Gottleuba fuhr, hielt der Zug auf freier Strecke schon mal an. Da schaute man auf der rechten Seite aus dem Fenster, denn die Signale stehen nun mal rechts, und siehe da, ein Vor- oder Hauptsignal stand auf -HALT-. Davor stand ein kleines Signalhäuschen und da drin war ein Telefon. Es dauerte nicht lange, dann stieg der Zugführer aus um zu telefonieren und um zu erfahren, warum es nicht weiter geht. Es ging eigentlich immer gleich weiter. (Zwischen Langenhennersdorf und B.-Zwiesel) Auch die P- bzw.PP-Schilder vor Übergängen waren interessant. Pfeift die Lok oder pfeift sie nicht?

Langenhennersdorf
Einmal war im "Goldenen Stern" in Berggiesshübel im Sommer eine Betriebsfeier. Die Feier dauerte lange, es wurde sehr spät und für den Heimweg nach Pirna gab es keinen Bus und keinen Zug mehr. Im Ort übernachten kam nicht infrage. Also liefen wir nachts, mein Vater und ich, ca.4 bis 5 km bis zum Langenhennersdorfer Bahnhof, damit die Zeit vergeht, und wir setzten uns dort in einem Häuschen auf die Bank und warteten auf den erste Zug nach Pirna. Denn dieser fuhr bereits frühzeitig gegen 4.00 Uhr. Übrigens hatte der Langenhennersdorfer Bahnhof damals auch seinen Charme.

Langenhennersdorf-Pirna/Neundorf
Bei einer Spätschicht auf der Arbeitsstelle in Berggiesshübel war es unumgänglich, den letzten Zug von Berggiesshübel-Zwiesel nach Pirna gegen 20.30 Uhr zu benutzen. Dieser Zug hatte lt. Fahrplan die Möglichkeit, nach der Abfahrt in Langenhennersdorf nochmals auf freier Strecke an einer Pappen- oder Papierfabrik anzuhalten und zu rangieren. Der Zug wurde abgebremst. Die Lok holte dort irgendwelche Güterwagen mit Pappenprodukte o.ä. ab. Alles dauerte nur wenige Minuten und weiter ging die Fahrt bergab nach Pirna-Neundorf. Diese Unterbrechungen gab es aber nicht immer, wohl nur bei Bedarf. In Neundorf erreichte uns wieder die übel riechende Luft nach Chemie (Mux-Fliegentod).

Mit diesen letzten Zeilen möchte ich meine Erinnerungen auf der Bahnstrecke Pirna-Gottleuba, die es leider nicht mehr gibt, beenden. Ich hoffe, dass ich der jüngeren Generation einiges überliefern konnte. Es ist alles nichts Aufregendes, was ich geschrieben habe, denn ich bin kein Eisenbahntechnikfreak. Für mich ist die Eisenbahn ein lieber Gebrauchsgegenstand, den ich in der heutigen Zeit überall immer mehr vermisse.
Zur Zeit ist man ja dabei, zur Entlastung des Elbtals, eine neue Bahntrasse Dresden-Prag zu erkunden, aber davon wird wohl diese Gegend nicht profitieren.

Von der Bahnstrecke Pirna-Süd nach Grosscotta melde ich mich wieder, wenn es überhaupt jemanden interessiert. Danke an den Administrator Tobias Nitsche für sein -Dankeschön-

Henning
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Beitragvon beitrag@gottleubatalbahn.de » 10.08.2014 - 10:54

Beitrag von beitrag@gottleubatalbahn.de »

Lieber Henning,

danke für Deine Erinnerungen, die wir hier im Forum festhalten dürfen! Deine Berichte werden doch von einigen angesehen und gelesen.

Herzliche Grüße
Tobias
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