Bahnhof Langenhennersdorf

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Bahnhof Langenhennersdorf

#300

Beitragvon beitrag@gottleubatalbahn.de » 24.09.2013 - 18:20

Beitrag von beitrag@gottleubatalbahn.de »

Bahnhof Langenhennersdorf

Der Zug musste nun ordentlich Dampf machen, denn nun wurde die Lok "gefordert". Nachdem er den Haltepunkt Pirna-Neundorf verlassen hatte, überquerte der Zug in einer Rechtskurve die Strasse nach Langenhennersdorf. Nun überquerte er auch die Stadtgrenze von Pirna. Danach begann für mich der schönste Teil der gesamten Bahnstrecke. Die Lok gab Volldampf und "arbeitete" sich zwischen Berghang und dem Gottleubaflüsschen in herrlicher Landschaft voran. Eine Augenweide, links aus dem Fenster zu schauen. Vor allem veränderte die Gottleuba sehr oft ihr Aussehen entsprechend der gefallenen Regenmengen. Es gab immer etwas zu schauen. Sogar ein Wasserfall war zu erblicken. Wenn auch manchmal wenig Wasser herunterkam, aber Langenhennersdorf hatte seinen "Langenhennersdorfer Wasserfall" wie er im Volksmund genannt wurde, und war ein beliebtes Wanderziel. Die Strecke wurde lansam steiler und die Lok leistete Schwerstarbeit. Oben aus dem Lokschornstein qualmte es mächtig und unten fiel auch manchmal Feuerglut auf die Holzschwellen der Gleise. Aber es kam nur selten zu kleineren Bränden. Es wurden in den Waldstücken, meist auf der rechten Seite, sogenannte Waldbrandstreifen angelegt. Es waren Ackerstreifen, welche jedes Jahr gereinigt wurden. Somit konnte ein evtl. Grasnarbenbrand nicht auf den Wald übergreifen.
Da ja nun die Lok kräftig keuchte und schnaufte, um Langenhennersdorf zu erreichen, gab es im Volksmund von der Lok folgenden Spruch:
Die Lok: (Langsam gesprochen) "Ich kann nicht mehr, mein Herz geht schwer, ich kann nicht mehr, mein Herz geht schwer..." Dann aber kurz vor Langenhennersdorf (Schnell gesprochen) "Jetzt geht's besser, jetzt geht's besser..." Der Spruch ist so alt, er stammt von einem Zehistaer Bürger, zwei Generationen älter als ich. Dann fuhr der Zug an einer kleinen Fabrik vorbei, (davon später mehr), und bald kam der Höhepunkt der Strecke, die Eisenbahnbrücke über die Gottleuba, kurz vor dem Erreichen des Bahnhofes Langenhennersdorf. -Ende Teil 1-
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