Bahnhof Pirna-Rottwerndorf

#298

Juli 2013

Der Zug Richtung Rottwerndorf macht normalerweise vor dem Ort eine Rechtskurve, überquert die Hauptstrasse Pirna-Hellendorf/Gottleuba und erreicht kurz dahinter den kleinen Bahnhof Pirna-Rottwerndorf. Dort gab es ein Bahnhofsgebäude mit einer Gaststätte und ein oder zwei Nebengleise. Das war alles. Ab und zu nahm der Regelzug auch einige Güterwagen Richtung Pirna mit. Aber das war selten. Dann warteten wir eben einige Minuten. Normalerweise wurde aber der Güterverkehr mit den dortigen Fabriken z.B. VEB Klebstoffwerke usw. extra von Pirna aus abgewickelt. Der Ausbau des Bahnhofes mit über 10 Rangiergleisen einschliesslich Zuführungsanlage zum Verladen des Uranerzes erfolgte erst viel später.
Doch zurück in die Vergangenheit.
Es wurde unter der damaligen älteren Generation erzählt, alle 30 Jahre gibt es im Gottleubatal ein Hochwasser. Das war 1897 so,
im Juli 1927 ebenfalls (ein Denkmal zum Gedenken der damaligen Todesopfer steht in Berggiesshübel) und es sollte auch im Juli 1957 und 1958 so kommen. Die Schäden an der Bahnstrecke waren riesig. Um in Rottwerndorf zu bleiben. Vor Rottwerndorf (Rechtskurve) wurde der gesamte Gleiskörper unterspült und ca 15 Meter frei in der Luft hängend um ca. 90 Grad gedreht. Im Hintergrund wurde ein Haus z.T. weggerissen. Davon gibt es auch Filmaufnahmen in einem Dokumentarfilm genannt Kreisfilmschau mit dem Titel "Hellendorf ruft". Er wurde von den Filmfreunden des damaligen Sonnensteinfilmstudios "SOFI", heute PFVC Pirna, gedreht.
Zurück zum Bahnhof Pirna-Rottwerndorf. Auf dem Bahnhof stiegen in unseren Zug immer Kollegen ein und aus und somit war für Skat und Unterhaltung gesorgt.