Fortsetzung Pirna-Süd

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Fortsetzung Pirna-Süd

#296

Beitragvon beitrag@gottleubatalbahn.de » 27.04.2013 - 14:38

Beitrag von beitrag@gottleubatalbahn.de »

Ich glaube, das waren zu viele Zeilen für meinen PC auf einmal. Nun die Fortsetzung.

Bei jedem Halt des Zuges musste der Schaffner aussteigen und den Bahnhofsnamen ausrufen.
Anfangs, so 1954/55 als wir im Winter früh in den Zugwagen einstiegen, war es dunkel. Man hatte irgendwo die Glühlampen geklaut, denn sie waren offen eingeschraubt und für jeden Fahrgast leicht erreichbar. Diese waren damals knapp und wertvoll. Aber der Schaffner schraubte eine neue rein und wir waren zufrieden. Nun den Heizungsschieberegler hinter dem Sitz auf warm geschoben und meistens wurde es auch warm.
An einem Wintertag im Febr. 1956 glaube ich, wir hatten -29,8 Grad, begaben wir uns von Zehista wieder Richtung Südbahnhof. Durch die Kälte klebte fast die Nase zu. Also schön die Hand darüber halten. So ging es. Wir kamen zum Bahnhof. Kein Zug in Sicht. Wir also schnell rein in den Warteraum an den Ofen. Nach ca 1,5 Stunden Verspätung kam der Zug endlich. Doch wie sah die Lok aus, wie eine fahrbare Tropfsteinhöhle. Mehr Eis als Lok. Die Eiszapfen hingen nur so herunter. Der Lokführer entschuldigte sich für die Verspätung, er wäre ja pünktlich gewesen, aber er musste auf den Dresdner Zug warten um die Gottleubaer Kurgäste mitzunehmen. Ja, in der Dampflokzeit war Zuverlässigkeit noch oberstes Gebot. Eine solche Kälteepisode hat sich nie wiederholt.
Wenn der Zug die Seidewitz und die Zehistaer Str. (damals ohne Schranken) überquert hatte, dauerte es nicht lange und wir näherten uns den diesmal wirklichen Haltepunkt Pirna-Ost. Dazu im Juni mehr.
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