Rückfahrt nach Pirna

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Rückfahrt nach Pirna

#308

Beitragvon beitrag@gottleubatalbahn.de » 06.07.2014 - 11:07

Beitrag von beitrag@gottleubatalbahn.de »

Rückfahrt Berggiesshübel-Zwiesel nach Pirna-Süd

Berggiesshübel-Zwiesel
Zu jeder Hinfahrt gehört auch eine Rückfahrt. Diese begann für mich fast immer in Berggiesshübel-Zwiesel. Der Anmarschweg (Heimweg) führte wieder vom Betrieb (WEMA) über einen die Gottleuba überquerenden Steg, weiter durchs Gebüsch Richtung Bahngleis zum Haltepunkt B.-Zwiesel. Da wir zeitlich fast immer spät dran waren, war der Zug von Berggiesshübel schon sehr nah und wir mussten ihn vor uns vorbeilassen, um dann hinter dem letzten Wagen das Gleis zu überqueren und im schnellen Lauf den letzten Wagen am Haltepunkt B.-Zwiesel zu erwischen. Einmal erreichte ein älterer Kollege nur noch das untere Trittbrett vom Einstieg und blieb dort sitzen, während der Zug schon anfuhr. Aber der Lokführer sah es, hielt den Zug wieder an, der Kollege konnte richtig einsteigen und der Zug setzte seine Fahrt fort. Es gab keinen Ärger, denn der Lokführer kannte wohl schon unsere Gewohnheiten. Tja, wir hatten alle mit dem Lokführer und dem Schaffner ein gutes Verhältnis.

Übrigens konnte man bei diesen Bahnwagen während der Fahrt auch vor den Eingangstüren auf einem Podest stehen. Natürlich bei seitlich heruntergeklapptem Schutzgitter. Auch ein Übergang zum nächsten Wagen war möglich, wenn der Übergang geöffnet war. Wenn nicht, kletterte der Schaffner manchmal aussen von der unterer Stiege des einen Wagens zur unteren Stiege des anderen Wagens aussen lang, um den anderen Wagen zu erreichen und um dort seiner Pflicht nachzukommen.

Noch einige Gedanken zur Toilettennutzung in diesen Wagen.
Man konnte während der Fahrt durch das Toilettenbecken direkt auf die unter sich vorbeihuschenden Bahnschwellen schauen. Ein Schild in der Toilette verbot die Toilettennutzung auf Bahnhöfen aus verständlichen Gründen. Aber wann kam der nächste Bahnhof? Das Toilettenfenster war weiss angestrichen, man konnte also nicht hinaussehen.

Einiges zum Fenster im Abteil.
Entweder man konnte das Fenster an einem Metallbügel herunterziehen oder (überwiegend) man musste einen lederähnlichen gelbbraunen Gurt von einem Haltestift ziehen, mit dem Gurt das Fenster etwas anheben, dabei nach vorn ziehen und dann erst den Gurt nachgeben und das Fenster rutschte nach unten und öffnete sich. An jedem Fenster stand in russischer und in deutscher Sprache "Nicht hinauslehnen", mit deutschen Buchstaben wie folgt ausgesprochen: "Ne voskrisenie"
In Kürze melde ich mich wieder.
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