Damals war´s, meine Bahnstrecken

#292

Januar 2013

Einleitung
Das Internet ist eine feine Sache und ein Forum ebenso. Bevor ich mich aber ab Februar hier auf einzelne Streckenkilometer begebe, erst noch einige einleitende Gedanken.
Erlebte Episoden über eine Eisenbahnstrecke zu berichten, welche fast 60 Jahre zurückliegen, ist gar nicht mehr so einfach. Vieles wurde vergessen, denn eine mit einem Dampfzug betriebene Eisenbahnstrecke war Alltag und nichts Besonderes. Erst mit der Einstellung des Zugverkehrs wurde jeder Kilometer der Strecke, auch für mich, interessant.
Die Meinung von damals, jedes Dorf und jede Stadt mit einem Bahnhof hat auch Anschluß zur Außenwelt. Doch Berggießhübel und Bad Gottleuba wurden "abgekoppelt" von der Außenwelt und waren nur noch per Autobus erreichbar. Der Bus war für mich eine Notlösung gegenüber einer Bahnfahrt. Eine Bahnfahrt war immer etwas Besonderes. Der Bus fuhr in den 50-er Jahren über Zehista oft noch mit Hänger und mußte diesen dann bei Glatteis oben am Ladenberg stehen lassen. Der Dampfzug Pirna-Bad Gottleuba fuhr immer. Doch das ist nun Geschichte.
Eine Bahnfahrt war damals Technik pur, Kommunikation, Skat spielen usw. Eine Busfahrt konnte dies nicht bieten. Daher war für mich die Reduzierung und spätere Einstellung der Gesamtstrecke ein Stück weniger an Lebensqualität. Dafür konnten die Menschen nun in ihren neuen Autos zeitunabhängig und 15 Minuten schneller von A nach B kommen. Der Zeitgewinn wurde aber leider oft nutzlos vertan. Von Umwelt und fehlenden menschlichen Kontakten soll hier nicht auch noch die Rede sein.
Dem Buchautor Rainer Fischer möchte ich für sein hervorragendes Buch "Sekundärbahnen von Pirna nach Großcotta und Gottleuba" danken. Ebenso den Bildautoren in diesem Forum.